9,2 Milliarden Stunden sind im Jahr 2016 in der Schweiz unbezahlt gearbeitet worden. Das ist mehr als für bezahlte Arbeit aufgewendet wurde (7,9 Milliarden Stunden). Die gesamte im Jahr 2016 geleistete unbezahlte Arbeit wird auf einen Geldwert von 408 Milliarden Franken geschätzt. Dies zeigen die neuen Zahlen zum Satellitenkonto Haushaltsproduktion des Bundesamtes für Statistik (BFS).
Mit dem Satellitenkonto Haushaltsproduktion (SHHP) wird die volkswirtschaftliche Bedeutung der unbezahlten Arbeit gemessen, indem der fiktive, monetäre Wert der unbezahlten Arbeit in Bezug gesetzt wird zur gesamten Bruttowertschöpfung der Schweiz.
Zeitvolumen für unbezahlte Arbeit übersteigt jenes der bezahlten Arbeit
Im Jahr 2016 wurden von der gesamten ständigen Wohnbevölkerung ab 15 Jahren in der Schweiz 9,2 Milliarden Stunden unbezahlt gearbeitet. Im Durchschnitt leistete jede Person 1320 Stunden pro Jahr. Im Vergleich dazu wurden 7,9 Milliarden Stunden von der Gesamtbevölkerung ab 15 Jahren bezahlt gearbeitet. Die Frauen übernehmen 61,3% des unbezahlten Arbeitsvolumens, die Männer 61,6% des bezahlten Arbeitsvolumens.
Die Hausarbeiten (ohne Betreuungsaufgaben) machen mit 7,1 Milliarden Stunden gut drei Viertel des Gesamtvolumens an unbezahlter Arbeit aus (77%). Die Betreuungsaufgaben für Kinder und Erwachsene im eigenen Haushalt lassen sich mit 1,5 Milliarden Stunden pro Jahr beziffern (16% des Gesamtvolumens). Für Freiwilligenarbeit wurden 660 Millionen Stunden aufgewendet (7% des Gesamtvolumens). Dabei fällt mehr Zeit auf die informelle Freiwilligenarbeit (436 Millionen Stunden) als auf die institutionalisierte Freiwilligenarbeit (224 Millionen Stunden).
Die gesamte, im Jahr 2016 geleistete unbezahlte Arbeit wird auf einen Geldwert von 408 Milliarden Franken geschätzt. Die Hausarbeit macht den grössten Anteil aus mit 293 Milliarden Franken oder rund 72% des Gesamtwertes. Die Betreuungsaufgaben werden auf 81 Milliarden oder 20% des Gesamtwertes geschätzt, die institutionalisierte und informelle Freiwilligenarbeit zusammen auf 34 Milliarden Franken oder 8% des Gesamtwertes.