In jungen Jahren möchte man meist noch keine Gedanken an das Rentenalter verschwenden. Doch es wichtig sich schon so früh wie möglich um die richtige Altersvorsorge zu kümmern, denn je früher man privat vorsorgt, umso mehr hat man später davon.
Viele Schweizer verlassen sich auf die Rente aus der ersten und zweiten Säule und vernachlässigen die private Vorsorge, also Säule drei. Das kann zur Folge haben, dass der Lebensstandard nach der zukünftigen Pensionierung womöglich rapide sinkt. Im Folgenden erklären wir, warum die dritte Säule ein so wichtiger Teil der Altersvorsorge ist und welche Möglichkeiten es im Einzelnen gibt.
Erste und zweite Säule meist nicht ausreichend
Die Altersvorsorge in der Schweiz lässt sich als „3-Säulen-Prinzip“ beschreiben. Die erste Säule stellt die staatliche Vorsorge dar, die obligatorisch für alle Arbeitnehmer, aber auch Selbstständige und Nichterwerbstätige ist. Diese wird in der Regel mit Erreichen des Rentenalters gezahlt. Bei der zweiten Säule handelt es sich um die berufliche Altersvorsorge, bei der es sich meist um die grösste Einnahmequelle nach der Pensionierung handelt. Jeder Arbeitnehmer mit einem Mindesteinkommen von 21.060 Franken im Jahr ist obligatorisch in der Pensionskasse versichert – die Beträge werden meist zu gleichen Teilen von Arbeitnehmer und Arbeitgeber eingezahlt. Auch hier ist der Sparprozess bei Erreichen des Rentenalters abgeschlossen.
Die meisten Schweizer glauben, dass die zu erwartende Rente aus den Säulen eins und zwei ausreicht, obwohl diese bereits heute nur circa 60 bis 80 Prozent des letzten Einkommens ausmachen. Wer nach der Pensionierung weiterhin so leben möchte wie vorher, sollte sich dringend um die dritte Säule – die private Vorsorge – kümmern.
Säule drei: Private Altersvorsorge
Bei einem heutigen Einkommen von 100.000 Franken macht die Rente aus den Säulen eins und zwei bereits nur circa die Hälfte des letzten Einkommens aus. Daher ist es fast unabdingbar, auch privat zu sparen. Die dritte Säule stellt die private Vorsorge dar und wird nochmals in zwei Modelle unterteilt: In Säule 3a – die gebundene Altersvorsorge, die Restriktionen unterliegt, aber steuerliche Vorteile mit sich bringt – und Säule 3b – die freie Vorsorge, bei der man sein Geld flexibel anlegen kann. Bei beiden Ausgestaltungen privater Altersvorsorge ist die Kopplung mit einer Lebensversicherung möglich, wie in diesem Beitrag von MoneyPark genauer erläutert wird.
Wer sich für die gebundene Vorsorge entscheidet, kann Geld einzahlen, das bis zu einem gewissen Betrag steuerfrei bleibt. Die Säule 3a schützt allerdings nicht im Falle von Tod oder Invalidität. Hier müsste man eine zusätzliche Versicherung abschliessen. Zudem werden die Gelder erst mit Ende der Erwerbsfähigkeit ausgezahlt. Nur in Ausnahmefällen wie einem endgültigen Umzug ins Ausland oder dem Erwerb von Wohneigentum ist es erlaubt, das Geld vorher abzurufen. Dabei muss es grundsätzlich versteuert werden. Es können nur Erwerbstätige davon profitieren, da nur sie einer Pensionsklasse angehören. Frühpensionierte, Ausgesteuerte oder Hausfrauen müssten zur privaten Vorsorge der Säule 3b greifen. Hier können die Gelder beliebig bezogen werden, aber es ist nicht möglich, die Beträge von der Steuer abzuziehen.
Natürlich gibt es auch bei der Altersvorsorge Ausnahmen und Einzelfälle. Auch wer früher in Rente geht, muss noch zusätzliche Punkte beachten. Aus diesem Grund sollte man sich vor Abschluss einer privaten Vorsorge – ob bei einer Bank oder in Verbindung mit einer Versicherung – von einem Profi eingehend beraten lassen.