Der aufgrund des Coronavirus verhängte Lockdown in der Schweiz und in zahlreichen anderen Ländern reflektierte sich auch im schweizerischen Aussenhandel: Sowohl die Exporte als auch die Importe wiesen im April 2020 ein markantes Minus auf.
Gegenüber dem März glitten die Exporte im April 2020 um 11,7 Prozent zurück (real: – 10,0 Prozent), was historisch den höchsten saisonbereinigten Rückgang innert eines Monats darstellt. So nahmen die Ausfuhren um 2,2 Milliarden auf 16,7 Milliarden Franken ab. Die Importe brachen innert Monatsfrist sogar um 21,9 Prozent ein (real: – 17,8 Prozent). Betragsmässig fielen die Einfuhren gegenüber dem Vormonat um 3,5 Milliarden auf 12,4 Milliarden Franken, was nahezu dem Stand von Juli 2005 entspricht. Der Überschuss in der Handelsbilanz belief sich im April 2020 auf 4,3 Milliarden Franken – der höchste je ausgewiesene monatliche Aktivsaldo.
Importe von Personenautos sinken um 435 Millionen Franken oder 66 Prozent
Gleich um 21,9 Prozent oder 3,5 Milliarden Franken sackten die Importe im April gegenüber dem Vormonat ab. 70 Prozent oder 2,4 Milliarden Franken des Minus entfielen allein auf drei Warengruppen: Bijouterie und Juwelierwaren (- 972 Millionen Franken; übrige Warengruppen), chemisch-pharmazeutische Produkte (- 791 Millionen Franken) und Fahrzeuge (- 661 Millionen Franken). Bei Letztgenannten fiel die Nachfrage nach Personenautomobilen innert Monatsfrist um zwei Drittel oder um 435 Millionen Franken. Abgesehen von Textilien, Bekleidung und Schuhen waren die Einfuhren in allen übrigen Segmenten rückläufig.
Aus allen drei grossen Beschaffungsmärkten importierte die Schweiz deutlich weniger Güter: So verringerten sich die Einfuhren aus Nordamerika um einen Viertel oder um 285 Millionen Franken, jene aus Asien um 22 Prozent und die Importe aus Europa um einen Fünftel.