Am 24. Sept. 2017 stimmen Stimmbürgerinnen und Stimmbürger über die Reform der Altersvorsorge 2020 und die Erhöhung der MwSt. ab. Die Präsidentinnenkonferenz des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbandes sagt mit grossem Mehr JA zur Reform der Altersvorsorge 2020 und zur Erhöhung des MwSt. Satzes.
Der Schweizerische Bäuerinnen- und Landfrauenverband ist überzeugt, dass mit der vorliegenden Reform die dringenden Probleme der beiden Säulen der Altersvorsorge angegangen werden und ein ausgewogenes Paket zur Abstimmung vorliegt. Das Ziel, die Finanzierung der Renten zu sichern und gleichzeitig das Rentenniveau zu halten wird bis 2030 erreicht. Die Vorlage ist ein Kompromiss, zu dem die Frauen einen grossen Beitrag leisten. Sie sorgen mit der Erhöhung des Referenzalters auf 65 Jahre für eine finanzielle Entlastung der ersten Säule. Obwohl diese Anpassung nicht im Sinne vieler Frauen ist, bringt dieses Reformpaket unter dem Strich für die Frauen aber dringend nötige Verbesserungen.
Mit der Erhöhung des Referenzalters bezahlen die Frauen ca. 1.220 Mia an die Reform. Darum erachtet der SBLV die Erhöhung der AHV Neurenten um 70 Fr. als eine notwendige Anpassung. Viele Frauen arbeiten Teilzeit oder in Tieflohnbranchen, haben wegen Beitragslücken eine sehr tiefe AHV Rente und oft keine 2. Säule. Diese Frauen brauchen die Erhöhung um 70 Fr. dringend.
Durch die Erhöhung des Referenzalters leisten die Frauen einen wichtigen Beitrag an die Reform. Die Gleichheit beim Rentenhalter zwischen Frau und Mann wird damit erreicht. Der SBLV fordert nun im Gegenzug, dass die Lohngleichheit zwischen Männern und Frauen endlich Tatsache wird. Die unerklärte Lohndifferenz von nach wie vor 8.7% muss behoben werden.
Die bei der Revision angegangene Reform in der 2. Säule wird begrüsst. Das beschert den Neurentnern ab 2019 eine etwas tiefere Rente, dies entspricht aber den tieferen Erträgen auf den Finanzmärkten und der höheren Lebenserwartung. Der tiefere Umwandlungssatz vermindert die Querfinanzierung der Renten bei der 2. Säule durch die Beitragszahlenden.
Die Reform ist dringend
Es gibt genug Gründe, um den 20-jährigen Reformstau bei der Altersvorsorge endlich zu stoppen. Aus den gescheiterten Reformen hat der SBLV die Lehren gezogen: Nur eine Gesamtlösung kann die Blockade beenden. Bei einem Scheitern der Vorlage wird es für alle Beteiligten – insbesondere für Frauen – viel teurer werden, weil der AHV-Fonds schnell defizitär würde und später ein Milliardenloch gestopft werden müsste. Das muss verhindert werden.
Deshalb ist ein klares JA am 24. September besonders aus Frauensicht wichtig.