Die kantonalen Massnahmen zur Rettung des seit Jahrzehnten schwindenden Bestandes von Auerhühnern sind erfolgreich. Unlängst wurden im Zuger Wald wieder vermehrt Auerhühner gesichtet bzw. mittels genetischen Methoden identifiziert. Das Amt für Wald und Wild führt die Trendwende auf die spezifische Waldpflege in zwei Naturschutzgebieten zurück. Auerhühner sind auf störungsarme, locker bestockte und reich strukturierte Wälder angewiesen.
Nationale Inventare machten schon lange deutlich: Die Bestände von Auerhühnern sind seit den 1950-er Jahren rückläufig. Gleichzeitig hat sich das Verbreitungsgebiet verkleinert. Um den Auerhuhnbestand (dazu gehören auch Auerhähne) in der Schweiz langfristig zu sichern, hat die Schweizerische Vogelwarte Sempach zusammen mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) und den Kantonen nationale Schutz- und Förderprogramme lanciert und ein neues Monitoring-Programm entwickelt. Auch der Kanton Zug engagiert sich seit 2000 und setzt mit den Korporationen als wichtigste Waldbesitzer entsprechende Massnahmen um.
Insbesondere wurden zwei Kerngebiete – Rossberg (Unterägeri) und Höhronen (Oberägeri) – als Waldnaturschutzgebiete im Richtplan ausgeschieden, um dort die bedrohten Bestände erhalten zu können. «Die Waldpflege wurde gezielt auf die Lebensraumansprüche des Auerhuhns ausgerichtet, das nicht zu dichte und dunkle, dafür reich strukturierte Wälder braucht», so Martin Ziegler vom Amt für Wald und Wild. «Weil die Tiere störungsanfällig sind, benötigen sie für ihre Entwicklung Ruhe», so Ziegler weiter. Zum Schutz der bedrohten Art sei es darum wichtig, dass die Bevölkerung im Naturschutzgebiet nur markierte Wege benutze.
Die Entwicklung im Gebiet Höhronen ist besonders erfreulich. Nach jahrzehntelanger Abwesenheit konnten wieder Auerhühner nachgewiesen werden. Bei der Vogelwarte Sempach bestätigt man die Sichtungen. «Wir haben an der Höhronen zwischen 2009 und 2016 zwei Hennen und mindestens zwei Hähne identifiziert», so Pierre Mollet, Projektleiter Artenförderung. Zwei Tiere konnten fotografisch festgehalten und zwei weitere mittels genetischer Analyse in Kotproben (DNA) nachgewiesen werden. Das Comeback des Auerhuhnes ist als Erfolg für die Artenvielfalt und die Biodiversität im Kanton Zug zu werten.