Die Stadt Bern engagiert sich für die Integration aller Personen, die dort leben. Mit dem Tode endet sie für den Gemeinderat allerdings. Auf dem Bremgartenfriedhof sollen ein Grabfeld für Buddhistinnen und Buddhisten und eine Abdankungsstelle für Hindus errichtet werden. Damit finden in Bern künftig Angehörige aller fünf Weltreligionen einen geeigneten und würdigen Ort für die Erdbestattung oder Urnenbeisetzung ihrer Verstorbenen. Im Tode sind in Bern offenbar nicht alle Menschen gleich.
Bisher können in der Stadt Bern auf dem Bremgartenfriedhof neben Christinnen und Christen auch Angehörige des Islams ihren Glaubensbedürfnissen entsprechend bestattet werden: Für Musliminnen und Muslime existiert ein nach Mekka ausgerichtetes Grabfeld. Für Angehörige des Judentums besteht mit dem Jüdischen Friedhof Bern eine Begräbnisstätte. Auch Menschen ohne Religionszugehörigkeit können auf allen drei Stadtberner Friedhöfen bestattet werden. Mit der Schaffung eines Grabfeldes für Buddhistinnen und Buddhisten und einer Abdankungsstelle für Hindus auf dem Bremgarten Friedhof soll in Bern künftig allen fünf Weltreligionen ein würdiger Ort für die Bestattung ihrer Verstorbenen zur Verfügung stehen.
Für das neue Grabfeld für Buddhistinnen und Buddhisten aller Nationalitäten und buddhistischen Richtungen hat die Stadt Bern in Zusammenarbeit mit Vertreterinnen und Vertretern des Interkulturellen Buddhistischen Vereins Bern aus dem Haus der Religionen auf dem Bremgartenfriedhof einen geeigneten Ort gefunden: Es handelt sich um einen derzeit nicht belegten Bereich im Westen des Areals. Dort steht ein grosser Silberahorn, dessen Erscheinungsbild an den im Buddhismus wichtigen Bodhi-Baum erinnert. Als Bodhi-Baum wird die in Asien heimische Pappelfeige (Ficus religiosa) bezeichnet, unter der Buddha nach tagelanger Meditation erleuchtet wurde.
Im nördlichen Teil des Bremgartenfriedhofs wird zudem in Abstimmung mit dem Schweizerischen Verband der hinduistischen Religionen eine kleine Abdankungsstelle für Hindus geschaffen. So kann auch den Angehörigen dieser Weltreligion ein angemessener Ort für ihre Rituale angeboten werden.