Der Poptitan ist nicht gut auf die Auswertung der Charts zu sprechen, weil sich unzählige Deutschrapper auf den vorderen Plätzen der Hitparaden tummeln.
Gegenüber der «Bild»-Zeitung sagte Bohlen: «Das ist ja heute keine Musik mehr in den Charts, das ist alles kalkuliert. Es ist schwer in einem Markt, wo 90 Prozent der Nummern in den Charts nur noch Autotune sind, wo kaum noch natürliche Stimmen zu hören sind. In einem Markt, wo Mariah Carey in Hamburg nur noch vor knapp 4000 Zuschauern singt und die Tournee von Céline Dion auch nicht mehr gut läuft.»
Den Hoch Platzierten wirft Bohlen zudem Betrug vor: «Heute hört man in jeder Shisha-Bar Sätze wie ‚Du brauchst dir das nicht anzuhören, lass das einfach auf Dauerschleife laufen.‘ Mir kann keiner erzählen, dass Titel 1,6 Millionen Mal am Tag von Leuten gestreamt werden.» Die «ganzen Charts» seien im Moment manipuliert.
Mit seiner Vermutung könnte der 65-Jährige richtig liegen – immer wieder stehen vor allem deutsche Rapkünstler wegen Betrugsvorwürfen in der Kritik. Das funk-Format «Y-Kollektiv» hatte im vergangenen Jahr in einer Reportage aufgedeckt, wie einfach es ist, Streamingzahlen auf Portalen wie Spotify und Youtube zu manipulieren.