Die amerikanische Regierung und Apple haben neue gegenseitige Angriffe in der Diskussion ausgetauscht, wo soll die Grenze zwischen der Sicherheit der persönlichen Daten und dem Kampf gegen den Terrorismus sein. Diesmal ist der Anlass für Schuldzuweisungen Smartphones des saudischen Militärs Mohammed Al-Shamrani, der am Ende des letzten Jahres drei Menschen auf dem Luftwaffenstützpunkt der US-NAVY im Bundesstaat Florida tötete.
Apple hat erklärt, dass man den Strafverfolgungsbehörden alle Informationen über den Fall Al-Shamrani zur Verfügung gestellt habe, aber man den Behörden nicht den universellen Zugriff auf ihre Geräte geben werde. Apple betont, dass «wissentlich falsche Behauptungen über das Unternehmen als Rechtfertigung für die Schwächung der Verschlüsselung und anderer Sicherheitsmassnahmen dienen, die Millionen von Anwendern schützen und die nationale Sicherheit».
Nach dieser kategorischen Antwort kam eine Flut von Anklagen des Generalstaatsanwalts William Barr. Er sagte, dass die Behörden das Smartphone mit ihren Leuten gehackt hätten, mit dem Hinweis, dass dies Monate Arbeit und eine Menge Geld erfordert hätte und nannte das Verhalten Apples «gefährlich und nicht akzeptabel».
Dieser Krieg zwischen den Geheimdiensten und dem Silicon Valley geht schon seit Jahren. Vor ein paar Jahren gab es so was schon einmal, als 14 Personen im kalifornischen San Bernardino erschossen wurden. Die Ermittler mussten ihren eigenen E-Dietrich zum Knacken eines gesperrten Geräts benutzen, auf dem sich wichtige Hinweise für die Untersuchung befanden. Apple hatte jede Hilfe abgelehnt, mit dem Argument, dass dies ein gefährlicher Präzedenzfall sei, und die Behörden selbst einen «Dietrich» benutzen sollten, um jedes beliebige Gerät zu knacken, sodass Geheimdienste sich selbst einen breiten Zugang zu persönlichen Daten der Nutzer geben sollten.