In den letzten Jahren hat sich das Bild des Islam sowie der Moslems in der Schweiz stark gewandelt. 300 Personen kamen am Montag, 11. September 2017, in Freiburg zusammen und befassten sich mit dem Thema „Moslemfeindlichkeit“.
An der Fachtagung „Muslimfeindlichkeit: Gesellschaft, Medien und Politik“, die sich an Expertinnen und Experten, Fachpersonen aus der Praxis sowie Angehörige der Zivilgesellschaft richtete, wurden folgende Fragen zur Diskussion gestellt: Was ist unter „Moslemfeindlichkeit“ zu verstehen? Wer sind die Moslems in der Schweiz? Wie werden sie in der politischen Debatte und in den Medien dargestellt? Wie lassen sich die Vor- und Pauschalurteile gegenüber dem Islam und den Moslems abbauen?
Professor Hansjörg Schmid, Direktor des SZIG, erinnerte, dass die Moslemfeindlichkeit die Gesellschaft polarisiere und wies auf das Risiko hin, dass Moslems oft auf ihre Religion reduziert würden. Er forderte die Anwesenden auf, Moslems auch aus dem Blickwinkel ihrer gesellschaftlichen Beteiligung wahrzunehmen.
Oliver Wäckerlig von der Universität Zürich referierte zu islamfeindlichen Netzwerken: „Globale islamfeindliche Netzwerke verbreiten auf dieser Grundlage Verschwörungstheorien über unterstellte islamische Unterwanderungs- bzw. Eroberungsabsichten, die vermischt mit der Angst vor Terroranschlägen in die westliche Gesellschaft hineinwirken. Sie streben nach Einflussnahme auf die Politik und legen eine zunehmende Professionalisierung an den Tag“.
Wolfgang Bürgstein und Professor Frank Mathwig, Kommissionsmitglieder der EKR, warfen in ihren Beobachtungen zur Tagung die Frage auf: „Sind unsere Wahrnehmung von und unser Umgang mit Moslems nicht in erster Linie Ausdruck unserer eigenen Verunsicherung gegenüber westlichen kulturellen und religiösen Traditionen angesichts von Globalisierung, Konsumismus, Liberalismus? „