Heute werden vier Rafale der französischen Marine auf dem Militärflugplatz Meiringen landen. Die Schweizer Armee bietet den französischen Piloten die Gelegenheit im Rahmen ihrer Navigationsflugausbildung ein Landetraining auf einem fremden Flugplatz im Gebirge durchzuführen. Gleichzeitig wollen die Franzosen für ihrem Kampfjet werben.
Navigationsflüge mit Zwischenlandungen im Ausland gehören auch für Schweizer Piloten zur Standardausbildung. Der Militärflugplatz Meiringen gilt als anspruchsvoll und ist deshalb bei ausländischen Luftwaffen beliebt für solche Trainings. Die französischen Jets werden aus Landivisiau (F) in die Schweiz fliegen.
Die rechtliche Grundlage für solche Besuche bildet das Abkommen zwischen dem Bundesrat und der Regierung der Französischen Republik über die gemeinsame Ausbildungszusammenarbeit der französischen und schweizerischen Streitkräfte.
Werbeaktion für die Rafale
Der Rafale gehört zu den Kampfjet-Typen, die auch für die Schweiz in Frage kommen. Diesmal müssen die Experten des VBS jedoch nicht so weit reisen, wie noch im Jahr 2011 während des Krieges gegen Libyen. Damals ging es um den Ankauf der schwedischen Gripen. So sassen die Leute von Saab neben denen vom VBS begeistert bei Salzstangen, Erdnüssen und kühlen Getränken in Sizilien und schauten beim Morden an libyschen Zivilisten live an Monitoren zu.
In Libyen flogen die Schweden 650 Kampfeinsätze und statteten die Gipen extra noch mit Präzisionsbomben aus, was unschätzbare Risiken für die libysche Zivilbevölkerung bedeutete. 650 Mal startete die Gripen und pro Einsatz geht man von 2 bis 3 Toten aus. Man geht von ca. 2000 toten libyschen Zivilisten aus, die für diese Werbeaktion sterben mussten.
Allerdings entschied das Volk anders als vom Bundesrat erwartet. Im Jahr 2014 legten bei einer Volksabstimmung 53,4 Prozent der Stimmenden ein Nein in die Urne und die Gripen wurde nicht gekauft. Ein Grund zur Freude, dass sich die Werbeaktion im völkerrechtswidrigen Libyenkrieg nicht ausgezahlt hat.