In Zusammenarbeit mit einem Naturschutzgebiet in Namibia entwickeln vom Schweizerischen Nationalfond unterstützte Forschende einen neuen Weg, um Tiere zu zählen: eine Kombination aus Drohnenüberflügen und automatischer Bildanalyse.
Mit Drohnen lassen sich grosse Gebiete zu geringeren Kosten überfliegen. Dabei werden über 150 Bilder pro Quadratkilometer geschossen. Allein mit Fotos von der Landfläche ist das Problem aber nicht gelöst: Es ist gar nicht so einfach, Tiere von Landschaftselementen wie Sträucher und Felsen zu unterscheiden.
Diese halbautomatische Methode wurde in Zusammenarbeit mit den Biologen des Reservats Kuzikus entwickelt. Seit 2014 überfliegen die Forschenden das Reservat regelmässig mit Drohnen, die von der Schweizer Firma SenseFly entwickelt und optimiert wurden und mit handelsüblichen Kompaktkameras ausgestattet sind. „Anfangs waren wir ziemlich skeptisch“, erzählt Friedrich Reinhard, Direktor des Reservats. „Die Drohnen fertigen so viele Bilder an, dass mir das kaum verwertbar schien.“
Doch dank der Bereinigung durch die künstliche Intelligenz kann eine einzige Person in rund einer Woche eine vollständige Zählung der Fauna im namibischen Reservat vornehmen – für eine Fläche von 100 Quadratkilometern. Bei konventionellen Methoden hingegen müssen ganze Teams mit einem Helikopter das Gebiet überfliegen. Diese Methoden sind zudem ungenau und so teuer, dass sie selten zum Einsatz kommen – auf Kuzikus höchstens einmal pro Jahr.
Die Schweizer Forschenden werden ihre Arbeit mit dem namibischen Wildreservat, das regelmässig von Studierenden der EPFL besucht wird, weiterführen. Auch die kenianischen Behörden haben Interesse bekundet, ebenso der Nationalpark Veluwe in den Niederlanden. Devis Tuia, der kürzlich zum Professor der Universität Wageningen in den Niederlanden berufen wurde, wird weiterhin eng mit der Universität Zürich (wo er seine SNF-Förderungsprofessur erhielt) zusammenarbeiten, sowie mit der EPFL, welche das Projekt Savmap koordiniert.