Die diesjährigen Witterungsbedingungen für den Weinbau hätten ab Vegetationsbeginn bis nach der Weinlese in allen Regionen des Kantons nicht besser sein können. Dies wiederspiegelt sich einerseits am sehr frühen «Läset», andererseits an den hohen Zuckergehalten und den überdurchschnittlichen Erträgen. Die Konsumentinnen und Konsumenten dürfen sich auf einen interessanten Jahrgang freuen.
Im Kanton Bern wurden 2018 auf einer Rebfläche von 248 Hektaren rund 2000 Tonnen Trauben geerntet. Das sind 42 Prozent mehr als im Vorjahr und 16 Prozent mehr als im zehnjährigen Mittel. Es ist die drittgrösste Ernte der letzten zehn Jahre. Der grösste Teil der Trauben (1810 Tonnen) wurde in der Region Bielersee geerntet. Am Thunersee waren es 173 Tonnen und 36 Tonnen im übrigen Kantonsgebiet. Die 248 Hektaren Reben im Kanton werden durch 185 Winzerbetriebe gepflegt. Im Gegensatz zu anderen Kantonen gibt es im Kanton Bern noch viele Betriebe (78), die ihre Reben selber bewirtschaften und die Ernte in den eigenen Kellern zu Wein verarbeiten – sogenannte Selbsteinkellerer.
Optimale Witterung für die Reben
Das Weinjahr 2018 war geprägt durch eine ausgesprochen weinbaufreundliche Witterung: Hohe Durchschnittstemperaturen, genügend Niederschläge zum richtigen Zeitpunkt, kein Hagel. Das waren Voraussetzungen für beste Wachstumsbedingungen. Das Traubengut blieb bis zur Ernte gesund, weil durch die Trockenheit der Infektionsdruck von Pilzkrankheiten gering war. Auch die gefürchtete Kirschessigfliege hatte wegen der Trockenheit kein Potential für Schäden. Einen positiven Einfluss hatten diese Voraussetzungen auch auf den Zuckergehalt. Der höchste Wert wurde in Ligerz mit 126 Oechsle gemessen und die frühesten Trauben (Solaris) wurden in Ligerz am 21. August geerntet. Die letzten Traubenposten wurden am 26. Oktober in La Neuveville eingebracht. Der «Läset» war rund zwei Wochen früher als in einem Normaljahr.