Rund 40 junge Asylsuchende, die ursprünglich als unbegleitete Minderjährige in die Schweiz gekommen sind, haben in Zürich-Oerlikon ein neues Zuhause. Sie werden in ihren Wohngruppen zukünftig von drei zusätzlichen sozialpädagogischen Fachpersonen ambulant begleitet und bei der Integration unterstützt.
Auch nach dem Erreichen der Volljährigkeit benötigen manche alleinstehende, junge Asylsuchende auf dem Weg in die Selbständigkeit besondere Unterstützung. Oft steht diese Flüchtlingsgruppe vor schwierigen Herausforderungen bei der Alltagsbewältigung, im Zusammenleben und bei der (Berufs-)Ausbildung. Mittelfristig sollen diese 18- bis 25-Jährigen ja in der Arbeitswelt Fuss fassen. Weil gut drei Dutzend solche junge Erwachsene seit Sommer 2018 nicht mehr wie bis anhin in der Halle 9 untergebracht werden können, stellt die Zürcher Fachorganisation AOZ für sie in Oerlikon neu Plätze in Wohngruppen zur Verfügung. Um dort eine ambulante Begleitung sicherzustellen, werden dem Gemeinderat mit dem Budget 2019 drei zusätzliche Stellen für Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen beantragt.
Professionelle Begleitung der jungen Erwachsenen
Für die ambulante Unterstützung von jungen, erwachsenen Asylsuchenden stehen in Zürich damit neu insgesamt fünf Fachpersonen zur Verfügung. Diese Begleitpersonen arbeiten primär während Randzeiten, das heisst morgens, abends und an Wochenenden. Tagsüber gehen die jungen Frauen und Männer in Sprachschulen oder in Kurse, um fehlende schulische Grundkenntnisse zu erwerben.
Die Hälfte der Flüchtlinge sind unter 25 und haben noch nie eine Ausbildung gemacht. Ihre Fähigkeiten zu lernen, lesen und zu schreiben, sind in den Teenager-Jahren verblasst. Sie sind quasi «Funktionale Analphabeten». Man muss wohl davon ausgehen, dass die Mehrheit der jungen Flüchtlinge eine dreijährige Ausbildung nicht schaffen wird und den Sozialkassen lebenslang zur Last fallen werden, glaubt Ludger Wössmann, Wirtschaftsprofessor an der Universität München.