Der Anwalt Paul Hansmeier war einer der Vordenker hinter dem betrügerischen Plan, in dem die Anwaltskanzlei Prenda Law Pornofilme herstellte und hochlud, um Gelder aus angedrohten Klagen von angeblichen File-Sharing-Piraten zu erhalten. Hansmeier wies seinen Bruder unter anderem an, Unmengen von selbst produzierten Videos hochzuladen. Dabei täuschte er dann bei seinen Klagen gegen die User die Gerichte, indem es so aussehen liess, als wären die Videos von einem Drittanbieter.
Hansmeier und sein Mitarbeiter John Steele klagten dann mit der Anwaltskanzlei Penda Law gegen die File-Sharer, wobei es immer um Forderungen in Höhe von einigen tausend Dollar ging. Die geforderten Summen waren immer so klein, dass es weniger kostet, die Klagen beizulegen und zu zahlen als dagegen rechtliche Mittel einzulegen. Laut den Staatsanwälten haben die Männer so zwischen 2010 und 2013 mehr als 6 Millionen Dollar aus Urheberrechtsvergleichen verdient.Hansmeier begnügte sich im Allgemeinen damit, diesen Schritt zu tun, ohne zu untersuchen, ob der Teilnehmer tatsächlich der Verletzer war. Er hat damit Personen, die seinen Pornoköder nicht heruntergeladen haben, viel Schmerz zugefügt, wurde bei Gericht erwähnt.
Ein Bundesrichter in Minneapolis hat Paul Hansmeier wegen des ausgeklügelten Betrugsschemas zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt. «Es ist fast undenkbar, wie sehr ihr Vertrauensmissbrauch der Rechtspflege geschadet hat», sagte Richterin Joan Ericksen bei seiner Verurteilung am Freitag. Der Richter wies Hansmeier zudem an, den Opfern 1,5 Millionen Dollar an Entschädigung zurückzuzahlen.
Bei der Aufdeckung der Straftat hatten sich zwei FBI-Leute als Mitglieder bei Pirate Bay ausgegeben und Hansmeier fiel prompt darauf herein. Im Jahr 2016 wurden Hansmeier und Steele verhaftet und wegen Bundesbetrug, Meineid und Geldwäsche angeklagt. Steele bekannte sich 2017 schuldig und arbeitete dann mit den Behörden zusammen.
Das Urteil gegen John Steele soll im nächsten Monat fallen.