Schweizer Ausfuhren nach China inklusive Hongkong haben ein neues Rekordlevel erreicht: Laut aktuellen Zahlen der Eidgenössischen Zollverwaltung exportierte die Schweiz im ersten Halbjahr 2017 Waren im Wert von 8,3 Milliarden Schweizer Franken ins Reich der Mitte. Das entspricht einem Plus von bemerkenswerten 16,9 Prozent im Jahresvergleich.
Die Schweiz ist eines von sehr wenigen Ländern, die über eine positive Handelsbilanz mit China und Hongkong verfügen, ohne Bodenschätze zu exportieren. «Der Handelsbilanzüberschuss im ersten Halbjahr 2017 beträgt 1,8 Milliarden Schweizer Franken», berichtet Nicolas Musy, Mitbegründer und Delegierter des Verwaltungsrats des Swiss Centers China, einer Nonprofit-Organisation, die Markteintrittshürden für Schweizer Unternehmen in Asien beseitigt.
Uhrenexporte nach Hongkong schaffen Umschwung
Ein sehr gutes Zeichen ist das gesunde und breite Wachstum der Ausfuhren nach China: Alle bedeutenden Sektoren der Schweizer Exportindustrie verzeichneten im ersten Halbjahr 2017 einen positiven Trend. Uhren, Präzisionsinstrumente und Bijouterie, der nach wie vor grösste Exportsektor, wuchs um 11,1 Prozent auf einen Wert von 3,36 Milliarden Schweizer Franken.
Dynamisch: Pharma-Exporte!
Das am meisten dynamische Wachstum verzeichnete wie schon im Jahr 2016 die Pharma- und Chemie-Industrie. Waren im Wert von 2,9 Milliarden Schweizer Franken wurden im ersten Halbjahr 2017 nach China und Hongkong verkauft – ein Anstieg um herausragende 29,5 Prozent
Der dritte bedeutende Schweizer Exportsektor, die Maschinenindustrie, kann ebenfalls auf Zuwächse verweisen: Ausfuhren im Wert von 1,3 Milliarden Schweizer Franken in den ersten sechs Monaten 2017 bedeuten ein Wachstum von neun Prozent im Vergleich zu 2016.
China bleibt drittgrösster Markt
Im gleichen Zeitraum nahmen die weltweiten Schweizer Exporte um 4,4 Prozent zu. Deutschland (20,6 Mrd. CHF, +6,9%) und die Vereinigten Staaten (16,3 Mrd. CHF, +6,7%) bleiben die wichtigsten Märkte für Schweizer Waren. China (inklusive Hongkong, 8,3 Mrd. CHF, +16,9%) ist weiterhin der drittgrösste Markt, noch vor Frankreich (7 Mrd. CHF, -0,3%) und Italien (6,9 Mrd. CHF, +5,1%).
Nimmt man das absolute Exportwachstum unter die Lupe, so waren China und Hongkong für zusätzliche Ausfuhren im Wert von 1,2 Milliarden Schweizer Franken verantwortlich. Nur Deutschland generierte ein grösseres absolutes Exportwachstum – 1,3 Milliarden Schweizer Franken.
Mit der Transformation der chinesischen Volkswirtschaft hin zu einer vom privaten Sektor angetriebenen, unternehmerischen Wirtschaft, und mit Initiativen wie «Made in China 2025», wodurch qualitativ hochwertige Fertigung in China forciert werden soll, erwarten die Swiss Centers Experten auch neue Geschäftschancen für Schweizer Unternehmen.