Seit Ende September werden in der Südschweiz und in mehreren europäischen Ländern Spuren des radioaktiven Isotops Ruthenium-106 in der Luft gemessen. Die nachgewiesenen Konzentrationen stellen keine Gefährdung für die Gesundheit dar und sind am Sinken. Die Quelle des Ausstosses ist aber nach wie vor unbekannt.
Seit Ende September wurde in mehreren Ländern im Osten und Süden Europas wie Tschechien, Österreich, Polen und Italien Ruthenium-106 in der Luft nachgewiesen. In der Südschweiz hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) im Rahmen der Überwachung der Radioaktivität in der Luft ebenfalls Spuren von Ruthenium-106 bei Cadenazzo im Tessin gemessen. Das BAG hat auf der Website regelmässig darüber informiert. Im Osten Österreichs wurden Werte bis zu 40‘000 micro-Bq/m3 festgestellt.
In der Schweiz waren die Konzentrationen schwächer als in den anderen betroffenen Ländern. Der Höchstwert, der zwischen dem 2. und 3. Oktober im Tessin nachgewiesen wurde, betrug 1’900 micro-Bq/m3. Dieser Wert ist 350 mal kleiner, als der für dieses Radionuklid in der Strahlenschutzverordnung festgelegte Immissionsgrenzwert in der Luft (667‘000 micro-Bq/m3). Daher besteht für die Gesundheit der Bevölkerung kein Risiko. Seither sind die Konzentrationen am Sinken. An den anderen Messorten in der Schweiz, auf der Alpennordseite gelegen, konnten für den gleichen Zeitraum keine Spuren von Ruthenium-106 nachgewiesen werden.
Ein Unfall in einem Atomkraftwerk kann als Ursache ausgeschlossen werden, da ausschließlich Ruthenium-106 nachgewiesen wurde.