Macht ihr Ruhm die Sängerin schizophren?
Wie viele andere Stars und Sternchen hatte auch Stefani Germanotta mit ihrer plötzlichen Berühmtheit zu kämpfen. Mit zarten 22 erlebte sie als „Lady Gaga“ ihren internationalen Durchbruch. Zu verdanken hatte die Pop-Ikone das nicht nur Songs wie «Just Dance» und «Poker Face», sondern auch den irren Verkleidungen, mit denen sie in der Rolle ihres Alter Egos auftrat. Das alles überspielte aber auch die Unsicherheit der Pop-Ikone, wie sie nun in einem bewegenden Interview mit dem Sender «CBS» preisgab.
Phasenweise sei Stefani nicht damit zurechtgekommen, berühmt zu sein, räumte sie ein. Zeitweise habe sie sich sogar aufgegeben: «Ich hasste es, ein Star zu sein. Ich fühlte mich ausgelaugt und verbraucht.» Ihre Kunstfigur Lady Gaga sei es gewesen, die ihr dabei am meisten zu schaffen gemacht habe, gar nicht so sehr die Fans oder die Musikindustrie, erklärt sie. «Ich habe mein Klavier angesehen und gedacht: ‚Du hast mein Leben ruiniert. Du hast mich zu Lady Gaga gemacht. Mein grösster Feind ist Lady Gaga’», so die 34-Jährige. Sie habe darunter gelitten, nicht mehr als Stefani Germanotta, wie sie mit bürgerlichem Namen heisst, wahrgenommen zu werden: «Du kannst nicht in den Supermarkt gehen. Wenn man mit seiner Familie essen geht, kommen sofort Leute zu dir.» Sogar Selbstmordgedanken habe die Sängerin täglich in dieser Episode ihres Lebens verspürt. «Das waren reale Gedanken und Gefühle – warum sollte ich hierbleiben?»
Einige Jahre habe die Künstlerin deshalb in ihrem Haus unter ständiger Beobachtung gelebt, um sicherzugehen, dass sie sich nichts antue. Ganz besonders schlimm seien für sie Momente gewesen, in denen Fans in privaten Situationen einfach auf sie zugekommen seien und sie um Selfies gebeten hätten. Sie habe dann regelrecht Panik und Schmerzen am ganzen Körper empfunden: «Das ist, als wäre ich nur ein Objekt und keine Person mehr.» Mittlerweile geht es der Sängerin nach eigenen Aussagen psychisch und physisch wieder deutlich besser. Dazu, dass sie heute anders wahrgenommen wird, trug auch Stefanis Schauspielarbeit bei. So wurde sie für ihre Darstellung in «A Star Is Born» mit dem Oscar nominiert.