Die Treibhausgasemissionen beliefen sich im Jahr 2017 in der Schweiz auf 47,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente, 1 Million Tonnen weniger als 2016. Dies geht aus dem Inventar des Bundesamtes für Umwelt BAFU hervor.
Das Bundesamt für Umwelt BAFU hat das schweizerische Treibhausgasinventar für die Jahre 1990-2017 am 15. April 2019 beim UNO-Klimasekretariat eingereicht. Das Inventar liefert ein umfassendes Bild über die im Kyoto-Protokoll geregelten Treibhausgasemissionen der Schweiz.
Gebäudesektor: 26% weniger Emissionen als 1990
Die Treibhausgasemissionen des Gebäudesektors betrugen im Jahr 2017 12,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente (CO2-eq). Die Emissionen lagen 2017 um 26 Prozent unter dem Wert von 1990; etwa auf dem gleichen Niveau wie 2015. Die Abnahme von 0,6 Millionen Tonnen gegenüber dem Vorjahr ist zur Hälfte auf die verbesserte Energieeffizienz von Gebäuden und den Ersatz von Öl- und Gasheizungen durch Wärmepumpen und erneuerbare Energien zurückzuführen. Die andere Hälfte des Rückgangs ist dem milden Winter geschuldet.
Industriesektor: 18% weniger Emissionen als 1990
Die Industrie stiess im Jahr 2017 10,7 Millionen Tonnen CO2-eq aus und damit 18 Prozent weniger als 1990. Die Emissionen gingen gegenüber 2016 geringfügig um 0,2 Millionen Tonnen zurück. Etwa die Hälfte des Rückgangs ist auf verminderte fossile Fernwärmeproduktion wegen des warmen Winters zurückzuführen. Aktuell hat der Industriesektor das Reduktionsziel von minus 15 Prozent bis 2020 bereits erreicht. Die Emissionen im Industriesektor stagnieren allerdings in den letzten Jahren. Für eine weitere Abnahme bis 2020 ‒ und darüber hinaus ‒ bedarf es weiterer Massnahmen.
Verkehrssektor: 1% mehr Emissionen als 1990
2017 betrug der Ausstoss des Verkehrssektors 15 Millionen Tonnen CO2-eq, 1 Prozent mehr als 1990. Gegenüber dem Vorjahr haben die Emissionen um rund 2 Prozent abgenommen. Die Abnahme ist etwa je hälftig auf die weitere Verminderung des Tanktourismus und den Zuwachs an Biotreibstoffen zurückzuführen.