Der Bayern-Boss sieht sich im Nachhinein zu Unrecht verhaftet
Uli Hoeness wurde 2014 wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 28,5 Millionen Euro zu einer Gefängnisstrafe von 21 Monaten verurteilt. Der Präsident des FC Bayern München kam aber bereits im Februar 2016 auf Bewährung wieder aus dem Knast. Doch anstatt Reue zu zeigen fühlt sich Hoeneß offenbar ungerecht behandelt.
Bei jüngsten Auftritten gab der 65-Jährige den Medien die Schuld an seiner Verurteilung. In einer exklusiven Fragerunde in Liechtenstein mit dem Titel „Meet the President“ klagte er vor 108 geladenen Gästen, die Presse sei der Grund gewesen, dass er gegen die Urteilsverkündung nicht in Revision gegangen sei. „Täglich waren zehn bis zwölf Journalisten vor unserem Haus. Tag und Nacht. Das wollte ich meiner Familie nicht zumuten”, so der Bayern-Boss vorwurfsvoll. Zudem hätte ein Revisionsverfahren den ganzen Prozess noch einmal in die Länge gezogen und so wäre Hoeness laut eigenen Aussagen heute vielleicht immer noch hinter Gittern. „Ich bin wie immer auf die Menschen zugegangen, habe mich der Situation angepasst. Ich bin der einzige Deutsche, der Selbstanzeige gemacht hat und trotzdem im Gefängnis war. Ein Freispruch wäre völlig normal gewesen“, beschwerte er sich.
Aus Sicht des vorsitzenden Richters war die Selbstanklage von damals „unzureichend“. Während des Prozesses kam nämlich heraus, dass Hoeness sich erst dann selbst anzeigte, als die Medien bereits hinter seine heimlichen Börsengeschäfte gekommen waren und darüber berichteten.