Sucht Schweiz wurde vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) beauftragt, zum CBD-Cannabis in der Schweiz eine Standortbestimmung vorzunehmen. In einer dreiteiligen Studie hat die Stiftung den Kenntnisstand zur Wirkung von CBD, die Angebotspalette auf dem Markt sowie die Eigenschaften und Motive der Konsumierenden untersucht.
Dem Cannabidiol werden unterschiedliche Wirkungen in Bezug auf die Gesundheit und das Wohlbefinden zugeschrieben. Die wissenschaftliche Literatur zeigt indes, dass erst wenige Forschungsarbeiten vorliegen und diese oftmals noch methodische Probleme aufweisen.
Es ist davon auszugehen, dass CBD schmerzstillend und angstlösend wirken kann. Die grössten Fortschritte erzielt die medizinische Forschung gegenwärtig, dank laufender klinischer Studien und der Markteinführung von Medikamenten wie Sativex® (enthält auch THC) und Epidiolex®, bei der Behandlung von multipler Sklerose und verschiedener Epilepsieformen. Was die anderen, dem CBD zugeschriebenen Wirkungen angeht, befindet sich die Forschung meist noch in den Kinderschuhen; es ist bislang nicht möglich, sie und ihren Nutzen für die klinische Verwendung zu bestätigen. Gegenwärtig sind für die Verwendung von CBD, mit Ausnahme des Rauchens, keine wesentlichen Risiken bekannt. Interaktionen mit anderen Medikamenten sind aber möglich.
Die Analyse von 90 Online-Shops, die CBD-Cannabis in der Schweiz anbieten, hat ergeben, dass grundsätzlich auch in diesen Fachgeschäften die Blüten die am häufigsten angebotenen Produkte sind. Einige Websites bieten weitere Raucherwaren an (Harz, gerollte Joints, CBD-Zigaretten, Shisha-Tabak) sowie Liquide für E-Zigaretten. Auch Öl, das nach den Blüten am häufigsten angeboten wird, und Tinkturen mit CBD belegen im Sortiment einen wichtigen Platz. Verkauft werden ebenfalls Lebensmittel und Kosmetika.
Die Konsumierenden beurteilen die Wirkung von CBD, gerade auf Schlaf, Stress und allgemeines Wohlbefinden, als positiv. Ob es hingegen die Konzentrationsfähigkeit steigert und mehr Energie verleiht, ist umstritten. Die Wirkung bei Krankheiten – Schmerz- und Entzündungshemmung – sowie bei depressiven und phobischen Symptomen wird auch positiv beurteilt. Dies deckt sich mit den Resultaten einer amerikanischen Umfrage.